25 Jahre Inhouse-Beratung der Bundeswehr

Wegbereitung für Themen

25 jahre Inhouse-Beratung der Bundeswehr

Wegbereitung für Themen

Marc Rohde // Köln, 25. März 2025

In den 25 Jahren seit Unternehmensgründung brachten wir immer wieder Themen voran, die zu ihrer Zeit (noch) nicht im Mainstream waren, bisweilen sogar belächelt wurden. Wir sehen darin aber eine Kernaufgabe als interne Beratung: Inhalte strukturiert aufbereiten, in die Diskussion starten und die konkrete Umsetzung vorausdenken. So auch beim Thema Kinderbetreuung als Beitrag zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Dienst in der Bundeswehr. Ein Pilotprojekt, das im März 2008 startete.

 

Nach Konzeption und Pilotbetrieb übergaben wir am 10. Juli 2012 den Dauerbetrieb des Kinderbetreuungsportals an die Bundeswehr.

2008: Bedarfe für Kinderbetreuung ermitteln – und Lösungen

Zahlreiche Auslandseinsätze, lange Lehrgangszeiten und regelmäßige Standortwechsel machten für viele Bundeswehr-Familien das Thema Kinderbetreuung zu einer Herausforderung. Doch wie groß ist der Bedarf eigentlich? Und welche Informations- und Unterstützungsangebote können helfen? Diese Fragestellungen gingen wir ab März 2008 dezidiert an. Damit erreichten wir eine besondere Aufmerksamkeit auf Entscheidungsebene (2009 hob der Bericht des Wehrbeauftragten die Aktivitäten als positives Beispiel für bessere Vereinbarkeit hervor), zudem legten unsere Arbeiten die Grundlagen beispielsweise für das erste „Kinderbetreuungsportal“ im Intranet der Bundeswehr (2009 Start Pilotbetrieb, 2012 Auszeichnung mit dem DNUG Collaboration Award) oder die Entstehung konkreter Betreuungseinrichtungen (Bau der Campus-Krippe an der Universität der Bundeswehr München in 2013).

 

Weitere Wegbereitungen aus 25 Jahren

2004: Bundeswehrflächen für Mobilfunk nutzen

2004 hatte das Mobilfunknetz in Deutschland noch lange nicht seine heutige Dichte, Anbieter suchten intensiv nach Antennenstellplätzen. Hier boten sich Flächen der Bundeswehr als größtem Immobilienbetreiber Deutschlands an – wodurch auch Einnahmen für den Bund generiert werden konnten. Wir begleiteten die Entwicklung des Rahmenvertrags in 2004 und wirkten in unserer damaligen Rolle aktiv bei der Vermarktung mit. Bereits im Februar 2006 wurde der 100. Mitbenutzervertrag auf Teilflächen der Bundeswehr abgeschlossen.

Durch Vermietung passender Flächen an Mobilfunkanbieter sollten zusätzliche staatliche Einnahmen generiert werden.

 

Die damalige Grundlagenarbeit bereitete den Boden für zahlreiche innovative Energieprojekte.

2013: Energiewende vorausdenken

Mit Blick auf Atomausstieg und knappe fossile Ressourcen stellte sich auch für das Verteidigungsressort die Frage nach langfristiger Energiesicherheit. Inwieweit erneuerbare Energien oder neue Technologien hier Antworten liefern, untersuchten wir in unterschiedlichen Projektansätzen beispielsweise zu Geothermie oder Wärmerückgewinnung – ausgerichtet sowohl auf Grundbetrieb als auch internationale Einsätze. Ein Höhepunkt war die FM-Fachtagung im November 2013, bei der wir Vertreter:innen aus Bundeswehr, Fraunhofer-Instituten sowie Energiedienstleistern, aber auch aus dem europäischen Ausland und der Europäischen Verteidigungsagentur erstmals an einen Tisch brachten. Das Ressort nutzte diese Grundlagenarbeit für weitere Initiativen.

 

2014: Elektromobilität testen

Elektromobilität für große Fahrzeugflotten – wie kann das funktionieren? Um dies real zu testen, identifizierten wir in 2014 bundesweit 21 geeignete Bundeswehr-Standorte. Das Pilotvorhaben begann in Koblenz mit seinen zahlreichen Bundeswehr-Einrichtungen: Im Juli des Jahres übergab die BwFuhrparkService GmbH zehn Volkswagen e-up! an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Diese Testphase und die anschließende Auswertung gaben wichtige Hinweise beispielsweise für die notwendige Ladeinfrastruktur. Mit nachhaltiger Wirkung: Im Februar 2025 nahm die BwFuhrparkService den 500. Ladepunkt in Betrieb.

Damals eine Innovation, heute zählen E-Fahrzeuge zum Flottenstandard.

 

Unter Leitung der damaligen Verteidigungsministerin und heutigen EU-Ratspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen fand am 22. Mai 2018 der "Europatag" im BMVg statt.

2018: Europäisierung fördern

Im Dezember 2017 beschlossen 25 EU-Staaten die Gründung der „Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit“ (PESCO) – ein bedeutender Schritt für die europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Wir unterstützten das BMVg dabei, dieses komplexe Thema strategisch zu strukturieren. Hierbei begleiteten wir die Entwicklung entsprechender Positionen zu europäischen Initiativen wie dem Europäischen Verteidigungsfonds und förderten den kontinuierlichen Austausch: So gestalteten wir im Mai 2018 den ersten Europatag des BMVg mit und organisierten im Juli des gleichen Jahres ein hochrangiges Fachgespräch mit Vertreter:innen des Ministeriums, der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments zur Finanzierung europäischer Verteidigungsinitiativen in unserem Berliner Büro.

 

Mutig Themen angehen

Ob Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der nachhaltigen Energienutzung oder des Vorantreibens sicherheitspolitischer Impulse: Es braucht Mut und Überzeugung, vermeintlich wenig attraktive Themen voranzutreiben und zu deren Wahrnehmung beizutragen. Hierbei hilft ein strukturiertes Vorgehen  auf Basis von validen Daten. Aspekte, bei denen wir auch in Zukunft eng an der Seite unserer Projektpartner:innen in Ministerium, Streitkräften und Verwaltung stehen werden.