
Im Kontext der Landes- und Bündnisverteidigung sind neue Risikoszenarien zu beachten und in die Planungen einzubeziehen, die aufgrund der latenten Bedrohungslagen im asiatischen Raum – durch Chinas Ansprüche gegenüber Taiwan und Nordkoreas Atomraketenprogramm – mögliche neue militärische Einsätze oder Nato-Verpflichtungen bedingen könnten.
Effiziente Steuerung der Nutzung
Umso größere Bedeutung hat für die Bundeswehr in dieser historischen Phase die Agenda Nutzung erhalten, bei der wir – in verschiedenen Projekten – das Ressort unterstützen. Zu den Zielen zählt, die Steuerung der Nutzung der Hauptwaffensysteme unserer Streitkräfte – darunter Flugzeuge, Panzer und Fregatten – passgenau für die entsprechenden Bedarfe zu gestalten. Um entsprechend die Einsatzbereitschaft, Kaltstartfähigkeit und Einsatzflexibilität der Streitkräfte bestmöglich zu verbessern.
Basierend auf unseren tiefen Kenntnissen zur Bundeswehr und der in vielen gemeinsamen Projekten rund um das Nutzungs- und Steuerungswesen gesammelten Erfahrungen, beraten wir aktuell unsere Partner:innen im Ressort dabei, die notwendigen Prozesse zur Optimierung der Nutzung in Gang zu setzen. Dabei geht es zum Beispiel auch um die Ermittlung auftragsbezogener und perspektivischer Bedarfe – wie etwa die Anzahl der für die neuen Szenarien benötigten Kampfpanzer Leopard 2. Was wiederum Auswirkungen hat auf die Vorhaltung von Ersatzteilen, auf den Umfang und Zeitrahmen möglicher Ersatzteillieferungen zu einer effizienten Gewährleistung der Instandhaltung.
Mit Hilfe der bestehenden Prozesse sollen, abgeleitet von den Aufträgen und ressortinternen Einordnungen, die Ziele für einzelne Waffensysteme definiert werden. Wir begleiten den Kunden in diesem Projekt mit unseren Erfahrungen im Change Management und unterstützen beim Vernetzen sowie der passgenauen Einbindung der vielen an der Agenda Nutzung beteiligten Stakeholder.
Darüber hinaus arbeiten wir für und mit dem Ministerium daran, bestehende Management-Reporting-Tools weiter anzureichern und miteinander zu verzahnen. Dieses soll die Organisation dazu befähigen, alle gewonnenen Erkenntnisse zu quantifizieren und mittels aussagekräftiger Kennzahlen die notwendigen Entscheidungen zu stützen.
Das Ziel ist es, die Steuerung der Nutzung passgenau zu gestalten. Um entsprechend die Einsatzbereitschaft, Kaltstartfähigkeit und Einsatzflexibilität der Streitkräfte bestmöglich zu verbessern.
Unsere Kompetenzen
für dieses Cluster

Rostock: Unsere Berater.innen im Frühling 2022 auf einer Korvette im Rahmen eines Projekttermins
Aufbau des Marinearsenals „Warnowwerft“
Aktuell unterstützen wir in unserem Ressort bei einem ebenso hochrelevanten wie ambitionierten Projekt an der deutschen Ostseeküste: Der Transition der ehemaligen zivilen Werft in Warnemünde zum Marinearsenal (MArs Warnowwerft). Ziel des Verteidigungsministeriums ist es, die seit dem 1. August 2022 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übernommene Werft von einer ehemals zivilen in eine militärische Liegenschaft zu transformieren. Bis Ende 2023 soll der Regelbetrieb aufgenommen werden, um der Deutschen Marine die Eigeninstandsetzung von Teilen ihrer Flotte zu ermöglichen. Dies wird effektiv dazu beitragen, die Einsatzbereitschaft im Sinne der Landes- und Bündnisverteidigung zu optimieren.
Bei diesem umfassenden Projekt, vergleichbar mit einer „Post Merger Integration“, begleiten wir die Projektpartner:innen bei einer Vielzahl von Themen auf verschiedenen Ebenen. Mit unserer Expertise beispielsweise im Veränderungsmanagement oder zu Ziel- und Kennzahlensystematiken unterstützen wir vor Ort bei der Transition.
Welche Aufgaben dabei in gemeinsamer Teamleistung zu bewältigen sind, zeigt sich exemplarisch an der Integration des von der ehemals zivilen, privaten Werft übernommenen Personals. Oder darin, den großen Kreis der Stakeholder – beteiligt sind schließlich etliche obere Bundesbehörden aus dem GB BMVg – auf einem transparenten Informations- und Handlungsstand zu halten, um effizient die erfolgreiche Umsetzung zu erreichen. Hier besteht die gemeinsame Aufgabe darin, das Berichtswesen der Integrierten Arbeitsgruppe (IAG), welche die Transition bearbeitet, für den Leiter der IAG zusammenzutragen und aufzubereiten.
Weltraumbasiertes Abwehrsystem
Welche sicherheitspolitische Bedeutung und ökonomische Relevanz der erdnahe Weltraum für sämtliche globale Staaten und Unternehmen inzwischen hat, belegen nicht nur die exponentiell steigenden Investitionen. Laut Prognosen von Wirtschaftswissenschaftlern soll der Umsatz von Konzernen, die sich in diesem Sektor engagieren, im Jahr 2030 auf 1,3 Billionen Dollar steigen – nach immerhin schon erheblichen 400 Milliarden Dollar im Jahr 2019.
Initiiert durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die damit kritischere Sicherheitslage in Europa sowie durch die zunehmenden Spannungen im asiatisch-pazifischen Raum, sind auch die Anforderungen an die Bundeswehr und die Nato-Bündnispartner erheblich gestiegen, mittels weltraumbasierter Abwehrsysteme die Verteidigungsfähigkeit zu stärken. Das Ressort kooperiert deshalb mit mehreren europäischen Staaten und Nato-Bündnispartnern, um ein harmonisiertes, weltraumbasiertes Frühwarnsystem zur Abwehr ballistischer Raketen und Hyperschallbedrohungen zeitnah zum Einsatz zu bringen.
Implementierung Forderungscontrolling
Die Stichworte lauten Zeitenwende, 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen, Ausrüstung und Beschleunigung der Beschaffung. Stichworte, die signalisieren, welche umfassenden Aufgaben das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) für die neue sicherheitspolitische Ausrichtung nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu bewältigen hat.
In punkto Beschaffung bedeutet dies, dass die Organisation seine Ausrüstungsanstrengungen massiv verstärken und zugleich in der Umsetzung effektiver werden muss und will. Um das Ressort bei dieser Aufgabe zu unterstützen, begleiten wir als Inhouse-Beratung die nachhaltige Implementierung des Forderungscontrollings im Geschäftsbereich BMVg.
Das Ziel dabei ist es, zukünftige Produkte noch in der Analysephase kontinuierlich auf ihre Zweckmäßigkeit und militärische Notwendigkeit hin zu überprüfen. Die Beschaffung von Rüstungsgütern soll durch ein effizientes Forderungscontrolling Produkte beschaffen, die technisch weniger komplex, dafür aber schneller und kostengünstiger werden. Es geht nicht länger um die – zum Teil zeitraubende – Ausrichtung auf das perfekte Produkt, was alles kann. Es geht im Zeichen eines in allen Bereichen der Organisation verankerten Forderungscontrollings darum, Produkte im Rahmen einer Komplexitätsreduktion von allem zu entschlacken, was nicht zwingend für die Auftragserfüllung benötigt wird. Diese Reduktion auf das Notwendige reduziert das technische, finanzielle und zeitliche Realisierungsrisiko in der Beschaffung. Ein weiterer positiver Effekt des Forderungscontrollings ist, da weniger komplexe Produkte statistisch betrachtet eine höhere Einsatzbereitschaft aufweisen, weil sie seltener geplant oder ungeplant instand gesetzt werden müssen.
Bei der Umsetzung begleiten wir unsere Partner:innen in der Organisation mit unseren tiefen Kenntnissen im Projektmanagement, methodischer Lösungsfindung und einem organisationsbereichsübergreifenden Fachwissen der geltenden Beschaffungsprozesse und -regelungen.
Wir unterstützen zudem, indem wir Trainings für alle Beteiligten in der Beschaffung schreiben und durchführen, um eine Implementierung und Durchsetzung des Forderungscontrollings zeitnah zu erreichen. Gleichzeitig hilft unser Veränderungsmanagement in der Kommunikation, das Mindset, welches die Basis für eine nachhaltige Implementierung ist, in allen Bereichen der Organisation zu verankern. Unser Ansatz ist ganzheitlich. Gemeinsam mit unseren Projektpartnern setzen wir neue Standards und schaffen gleichzeitig optimale Rahmenbedingungen für deren Umsetzung.
Wir als interne Management-Beratung unterstützen dabei unsere Partner im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) bei der Umsetzung des ambitionierten Projekts auf mehreren Ebenen – vorrangig mit unserer Expertise bei Strategie- und Governance-Themen sowie in der Projektsteuerung und -kommunikation.
