Rüstung und Nutzung

Die Bundeswehr steht im dritten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends vor einer Palette schwierigster Entscheidungen und Aufgaben. Begründet ist dies durch die sicherheitspolitischen Unwägbarkeiten in Europa und der Welt nach Russlands kriegerischem Angriff auf die Ukraine. Daraus ergeben sich die anspruchsvollen und umfangreichen Verteidigungs- und Sicherheitsmaßnahmen, die im Bündnis und insbesondere an den Grenzen der Nato zu erbringen sind. Das Ganze in einem weltwirtschaftlichen, ökonomischen Umfeld, das geprägt ist von knappen Ressourcen, Lieferkettenschwierigkeiten oder inflationären Kostenentwicklungen.

Rüstung und Nutzung

Die Bundeswehr steht im dritten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends vor einer Palette schwierigster Entscheidungen und Aufgaben. Begründet ist dies durch die sicherheitspolitischen Unwägbarkeiten in Europa und der Welt nach Russlands kriegerischem Angriff auf die Ukraine. Daraus ergeben sich die anspruchsvollen und umfangreichen Verteidigungs- und Sicherheitsmaßnahmen, die im Bündnis und insbesondere an den Grenzen der Nato zu erbringen sind. Das Ganze in einem weltwirtschaftlichen, ökonomischen Umfeld, das geprägt ist von knappen Ressourcen, Lieferkettenschwierigkeiten oder inflationären Kostenentwicklungen.

Im Kontext der Landes- und Bündnisverteidigung sind neue Risikoszenarien zu beachten und in die Planungen einzubeziehen, die aufgrund der latenten Bedrohungslagen im asiatischen Raum – durch Chinas Ansprüche gegenüber Taiwan und Nordkoreas Atomraketenprogramm ­– mögliche neue militärische Einsätze oder Nato-Verpflichtungen bedingen könnten.

Effiziente Steuerung der Nutzung

Umso größere Bedeutung hat für die Bundeswehr in dieser historischen Phase die Agenda Nutzung erhalten, bei der wir – in verschiedenen Teilprojekten – das Ressort unterstützen, um Einsatzbereitschaft, Kaltstartfähigkeit und Einsatzflexibilität der Streitkräfte bestmöglich zu verbessern. Zu den Zielen zählt, die Nutzungssteuerung der Hauptwaffensysteme unserer Streitkräfte – darunter Flugzeuge, Panzer und Fregatten – passgenau für die entsprechenden Bedarfe zu gestalten.

Unsere Arbeit basiert auf unseren tiefen Kenntnissen über die Verfahren der Bundeswehr und die in intensiver gemeinsamer Projektarbeit rund um das Nutzungs- und Steuerungswesen gesammelten Erfahrungen. Aktuell beraten wir unsere Partner:innen im Ressort dabei, die unter Beteiligung vieler Stakeholder entwickelten Konzepte zur Nutzungs-Optimierung in Umsetzung und Wirkung zu bringen. Dazu zählen u.a. strategische und operative Strukturierung aller Aufgaben sowie Digitalisierung und Datenmanagement. Zudem geht es um die inhaltliche wie technische Ermittlung auftragsbezogener und perspektivischer Bedarfe (Prognosefähigkeit) – wie etwa die Anzahl der für die neuen Szenarien benötigten Kampfpanzer Leopard 2. Letzteres hat wiederum Auswirkungen auf das Vorhalten von Ersatzteilen sowie auf Umfang und Zeitrahmen möglicher Ersatzteillieferungen - um eine effiziente Instandhaltung zu gewährleisten.

Mit Hilfe der bestehenden Prozesse sollen, abgeleitet von den Aufträgen und ressortinternen Einordnungen, die Ziele für einzelne Waffensysteme definiert werden. Wir begleiten den Kunden in diesem Projekt mit unseren Erfahrungen im Change Management und unterstützen beim Vernetzen sowie der passgenauen Einbindung der vielen an der Agenda Nutzung beteiligten Stakeholder.

Darüber hinaus arbeiten wir für und mit dem Ministerium daran, bestehende Management-Reporting-Tools weiter anzureichern und miteinander zu verzahnen. Dieses soll die Organisation dazu befähigen, alle gewonnenen Erkenntnisse zu quantifizieren und mittels aussagekräftiger Kennzahlen die notwendigen Entscheidungen zu stützen.

Gewichtiger Ersatz: Beim Transportfahrzeug GTK Boxer wir der Antrieb getauscht. ©Bundeswehr/Michael Mandt

Das Ziel ist es, die Steuerung der Nutzung passgenau zu gestalten. Um entsprechend die Einsatzbereitschaft, Kaltstartfähigkeit und Einsatzflexibilität der Streitkräfte bestmöglich zu verbessern.

 

 

 

 

Aufbau des Marinearsenals am Standort Rostock

Aktuell unterstützen wir in unserem Ressort bei einem ebenso hochrelevanten wie ambitionierten Projekt an der deutschen Ostseeküste: Der Transition der ehemaligen zivilen Werft in Warnemünde zum Marinearsenal (MArs DO Rostock). Ziel des Verteidigungsministeriums ist es, die seit dem 1. August 2022 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übernommene Werft von einer ehemals zivilen in eine militärische Liegenschaft zu transformieren. Bis Ende 2023 soll der Regelbetrieb aufgenommen werden, um der Deutschen Marine die Eigeninstandsetzung von Teilen ihrer Flotte zu ermöglichen. Dies wird effektiv dazu beitragen, die Einsatzbereitschaft im Sinne der Landes- und Bündnisverteidigung zu optimieren.

Bei diesem umfassenden Projekt, vergleichbar mit einer „Post Merger Integration“, begleiten wir die Projektpartner:innen bei einer Vielzahl von Themen auf verschiedenen Ebenen. Welche Aufgaben dabei in gemeinsamer Teamleistung zu bewältigen sind, zeigt sich exemplarisch an der Integration des von der ehemals zivilen Werft übernommenen Personals (Veränderungsmanagement) und Analyse bestehender beziehungsweise Konzeption zukünftiger Prozesse (Prozessanalyse). Darüber hinaus erarbeiten wir zusammen mit dem MArs ein neues Ziel- und Kennzahlensystem (Controlling) und unterstützen dabei, den großen Kreis der Stakeholder ­– beteiligt sind zahlreiche obere Bundesbehörden aus dem Geschäftsbereich des BMVg ­– auf einem transparenten Informations- und Handlungsstand zu halten (Berichtswesen).

Implementierung Forderungscontrolling

Die Stichworte lauten Zeitenwende, 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen, Ausrüstung und Beschleunigung der Beschaffung. Stichworte, die signalisieren, welche umfassenden Aufgaben das Verteidigungsministerium für die neue sicherheitspolitische Ausrichtung nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu bewältigen hat.

In puncto Beschaffung bedeutet dies, dass die Organisation seine Ausrüstungsanstrengungen massiv verstärken und zugleich in der Umsetzung effektiver werden muss und will. Um das Ressort bei dieser Aufgabe zu unterstützen, begleiten wir als Inhouse-Beratung die nachhaltige Implementierung des Forderungscontrollings im Geschäftsbereich BMVg.

Das Ziel dabei ist es, die Forderungen an zukünftige Produkte kontinuierlich auf ihre Zweckmäßigkeit und militärische Notwendigkeit hin zu überprüfen. Die Bedarfsdeckung mit Rüstungsgütern soll durch ein effizientes Forderungscontrolling Produkte beschaffen, die technisch weniger komplex, dafür aber schneller erworben und kostengünstiger werden. Es geht nicht länger um die – zum Teil zeitraubende – Ausrichtung auf das perfekte Produkt, welches alles kann. Es geht im Zeichen eines in allen Bereichen der Organisation verankerten Forderungscontrollings darum, Produkte im Rahmen einer Komplexitätsreduktion von allem zu entschlacken, was nicht zwingend für die Auftragserfüllung benötigt wird. Diese Fokussierung auf das Notwendige reduziert das technische, finanzielle und zeitliche Realisierungsrisiko in der Beschaffung. Ein weiterer positiver Effekt des Forderungscontrollings ist, dass weniger komplexe Produkte statistisch betrachtet eine höhere Einsatzbereitschaft aufweisen, weil sie seltener geplant oder ungeplant instand gesetzt werden müssen.

Bei der Umsetzung begleiten wir unsere Partner:innen in BMVg und Bundeswehr mit unseren tiefen Kenntnissen im Projektmanagement, methodischer Lösungsfindung und einem organisationsbereichsübergreifenden Fachwissen der geltenden Beschaffungsprozesse und -regelungen.

Wir unterstützen zudem, indem wir Trainings für alle Beteiligten in der Beschaffung entwickeln und durchführen, um eine Implementierung und Durchsetzung des Forderungscontrollings zeitnah zu erreichen. Gleichzeitig hilft unser Veränderungsmanagement in der Kommunikation, das Mindset -  welches die Basis für eine nachhaltige Implementierung ist - in allen Bereichen der Organisation zu verankern. Unser Ansatz ist ganzheitlich. Gemeinsam mit unseren Projektpartner:innen setzen wir neue Standards und schaffen gleichzeitig optimale Rahmenbedingungen für deren Umsetzung.