
Nahaufnahme mit Nachhaltigkeitszeichen: Ein Soldat steht vor dem Seitenleitwerk eines Luftwaffen-Transportflugzeugs auf dem Gelände des Berliner Flughafens BER @Bundeswehr/Jane Schmidt
Was im Dezember 2015 mit dem Pariser Klimaabkommen von 195 Staaten beschlossen wurde, ist inzwischen in Deutschland mehrfach gesetzlich verankert worden – zuletzt in der Klimaschutznovelle vom 31. August 2021. Deutschland soll demnach bis zum Ende des Jahrzehnts seinen Treibhausgas-Ausstoß um 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 verringern. Die CO2-Minderungsziele betreffen Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr, Gebäudebereich oder Landwirtschaft – und damit eben auch viele Sektoren der Bundeswehr.
Zudem gilt es für das Ressort, zur Umsetzung der am 25. September 2015 in New York von 192 Mitgliedsstaaten der UN beschlossene „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ beizutragen – unter anderem zu sauberem Wasser, zur Geschlechter-Gleichheit, zu nachhaltiger Produktion oder Gewinnung und Nutzung sauberer Energie. Konkretisiert für Deutschland wurde dieses in der knapp 400 Seiten starken „Nachhaltigkeitsstrategie/Weiterentwicklung 2021“.
Für und mit unseren Partner:innen im Verteidigungsministerium arbeiten wir deshalb in einem umfassenden Projekt daran, diese politischen und international bedeutenden Vorgaben zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz innerhalb des Verteidigungsbereichs umzusetzen. Nachdem wir in zahlreichen Workshops zunächst gemeinsam die notwendigen Aufgaben abgeleitet haben, unterstützten wir nun bei Entwicklung und Realisierung einer passenden Umsetzungsstrategie. Inzwischen sind neun Handlungsfelder und etwa 50 Segmente gemäß der UN-Vereinbarung definiert.


Auf die Energieeffizienz kommt es an - auch bei der Bundeswehr.
Um die umfassenden Maßnahmen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Truppe zu implementieren, müssen viele Ebenen des BMVg zusammenwirken.
Übergreifendes Projektmanagement
Um die umfassenden Maßnahmen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Truppe zu implementieren, müssen viele Ebenen des BMVg zusammenwirken, auf Referatsebene und zwischen den Abteilungen. Hier begleiten wir unsere Partner:innen mit einem einheitlichen und übergreifenden Projektmanagement sowie mit Kulturentwicklungsmaßnahmen. Zudem bringen wir zur Sicherstellung des Kommunikationsflusses zwischen den unterschiedlichen Stakeholdern unsere Change Management-Expertise ein. Darüber hinaus unterstützen wir bei Entwicklung und Implementierung eines passgenauen Systems zur Erfolgskontrolle, beim Aufbau eines effektiven Berichtswesens, Monitorings und Trackings, das über alle Abteilungen ausgerollt ist – so kann das Projekt dezentral umgesetzt , aber zentral koordiniert werden.
Die große Herausforderung – gerade auch nach dem kriegerischen Überfalls Russlands auf die Ukraine und der von Bundeskanzler Olaf Scholz proklamierten Zeitenwende – besteht für die Bundeswehr und uns als Inhouse-Beratung nun darin, trotz der Priorität zur Landes- und Bündnisverteidigung ebenso die Ziele zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz dauerhaft zur erreichen. Wobei dies eben kein Gegensatz ist: So können etwa auch nachhaltige Lösungen in der ökologischen (solaren) Energieversorgung oder beispielsweise „grüner“ Logistik auch nachhaltig positive Effekte für die Truppe haben, da sie ihre Widerstandsfähigkeit und Resilienz erhöhen.