Die Zeitenwende schaffen

Die Zeitenwende schaffen

UK / Berlin, 23. Februar 2023

Vor einem Jahr verkündete Bundeskanzler Olaf Scholz die Zeitenwende - drei Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Das Gesetz zur dazugehörigen Bereitstellung eines 100-Milliarden-Sondervermögens zur Stärkung der Bundeswehr wurde am 3. Juni 2022 vom Bundestag verabschiedet. Auch in dieser neuen, schwierigen sicherheitspolitischen Realität begleiten wir als Inhouse-Beratung unsere Projektpartner:innen im Bundesministerium der Verteidigung und der Bundeswehr – mit Impulsen und Hochdruck in der Projektarbeit

Der Tod, das Leiden, die Zerstörung – seit nahezu einem Jahr verwüstet der russische Angriffskrieg das Leben und die Infrastruktur der Menschen in der Ukraine. Mit dem militärischen Überfall am 24. Februar 2022 endete auch die jahrzehntelange Epoche friedlicher und respektvoller Koexistenz in Europa. Nicht von ungefähr wählte Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Grundsatzrede vor dem Deutschen Bundestag den Begriff der Zeitenwende.

Weil Frieden und Sicherheit in Europa nicht länger gewährleistet sind, erhält die zentrale Aufgabe der Bundeswehr zur Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) wieder ein weitaus höheres Gewicht. Dies dokumentierte der Kanzler damit, dass er unmittelbar im Kontext der Zeitenwende ein 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für einen Fünf-Jahres-Zyklus zusagte, um das deutsche Verteidigungsressort nachhaltig für diesen Auftrag auszustatten und die später vom Generalinspekteur Eberhard Zorn geforderte, verbesserte „Kaltstartfähigkeit“ der Truppe zu erreichen.

Auch wir als Inhouse-Beratung der Bundeswehr haben die Herausforderungen fokussiert. Als Impulsgeber, der verschiedene Lösungsansätze mit Projektpartner:innen diskutiert, aber insbesondere auch in unserer Rolle als Beschleuniger. Die BwConsulting will und kann dabei helfen, schnellstmöglich vom ‚Was‘ über das ‚Wie‘ in die konkrete Umsetzung zu kommen.

Schwierige Umsetzung des Sondervermögens

Man muss sich mit Blick auf konkrete Maßnahmen aber darüber im Klaren sein, dass eine Zeitenwende und die Umsetzung des Sondervermögens mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen haben. Die Öffentlichkeit hat zwischenzeitlich verstanden, dass die Bundeswehr nicht nur latent unterfinanziert ist und dass ihre schon öffentlich bekannten Probleme ernst zu nehmen sind. Das Sondervermögen klingt zudem erst einmal nach sehr viel Geld. Fakt ist aber und das zeigen die Erfahrungen im Verteidigungsbereich, dass man mit Geld allein, auch mit einem vermeintlich immensen Betrag, die jahrzehntelangen Versäumnisse nicht ad hoc aufholen kann.

Das Sondervermögen klingt zudem erst einmal nach sehr viel Geld. Fakt ist aber, dass man mit Geld allein, auch mit einem vermeintlich immensen  Betrag, die jahrzehntelangen Versäumnisse nicht ad hoc aufholen kann.

 

Wenn mit dem Sondervermögen ein größeres Finanzvolumen zur Verfügung gestellt wird und damit mehr Projekte in weniger Zeit realisiert werden sollen als bisher geplant, muss man unmittelbar auch über Prozesse und Strukturen sprechen. Hier allerdings nur auf die Bundeswehr alleine zu schauen, wäre zu kurz gesprungen – wir reden hier über eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Geschwindigkeit muss jetzt die oberste Maxime sein, ein „Weiter wie bisher“ wird uns nicht zum Ziel bringen.

Anerkannte Experten wie Carlo Masala, Professor an der Bundeswehr-Universität München, Autoren der Fachzeitschrift „Europäische Sicherheit & Technik“ oder auch Politiker unterschiedlicher Couleur stellen deshalb zunehmend eine zentrale Frage: Gibt es jetzt eine Person oder ein Gremium, die das 100-Milliarden-Sondervermögen steuert oder dessen Umsetzung? Gibt es einen Vorgehensplan?

Breites Lagebild durch "Kritische Bestandsaufnahme"

Viele Grundlagen für eine solche Umsetzungsstrategie liegen bereits vor. So wurde durch die kürzlich vorgelegte ‚Kritische Bestandsaufnahme für eine Bundeswehr der Zukunft‘ bereits ein breites Lagebild geschaffen. Dieses ‚Was‘ müsse nun priorisiert, gesteuert, ausgestaltet werden. Und beim ‚Wie‘ könne eine performante Programmorganisation auf ministerieller Leitungsebene mit definiertem Plan, Entscheidungsbefugnis und priorisierten Zielen strukturierend und beschleunigend wirken. Diese Ziele könnten dann konsequent in Projektarbeit verfolgt, umgesetzt und nachgehalten werden.

Was sich im übergeordneten Rahmen einer Zeitenwende noch in der Planungsphase befindet, wird im Konkreten bereits in unterschiedlichen Einzel- und Teilprojekten gemeinsam von unseren Teams mit BMVg-Partner:innen forciert. Die BwConsulting berät beispielsweise schon seit 2020, wie das Personalwesen  auf Landes- und Bündnisverteidigung ausgerichtet werden kann, sodass dort bereits erste konkrete und im Sinne der Zeitenwende relevante Ergebnisse erzielt werden konnten.

Als überaus hilfreich und beschleunigender Faktor im Projekt erwies sich dabei, dass vom Team der BwConsulting schon vor dem russischen Angriffskrieg eine spezifische Konfliktbild-Methodik zur Landes- und Bündnisverteidigung entwickelt wurde und in der Projektarbeit zur Anwendung kam. Auf der Grundlage dieses Modells kam man schnell zu Aufschluss über Bedarfe in verschiedenen Eskalationsstufen, das Projekt hatte sofort etwas Greifbares, Passendes parat, als die Zeitenwende ausgerufen wurde.

Interne Kompetenzen stärken

Mit einer ganzen Reihe von Impulsen will die BwConsulting dazu beitragen, Problemlösungsfähigkeiten und -methoden in der Bundeswehr zu stärken.

Eine Auswahl:

Innovationen - und wie man sich ihnen strategisch nähert

Innovation mit Methode

Impulse zur kulturellen Transformation

Strukturierter Blick in die Zukunft

Innovationskonferenz reloaded

LV/BV-Konfliktbild-Methodik wird nachgefragt

Weil sich auch andere Organisationsbereiche im Verteidigungsressort den gleichen Fragen und Szenarien stellen müssen, ist das Konfliktbild-Modell jetzt auch hilfreich für die Unterstützung anderer Projekte und wird dort auch schon nachgefragt. So wirkt die Konfliktbild-Methodik der BwConsulting nun auch bei anderen Themen und Projekten und beschleunigt dort die Entwicklungs-, Planung- und Umsetzungsprozesse.

Auch die Mitte 2022 gestartete Transition einer ehemals zivilen Werft zum Marinearsenal (MArs Warnowwerft) wird seit vergangenem Spätsommer von der BwConsulting beraten. Am Standort Rostock-Warnemünde sollen zukünftig die Marineeinheiten der Ostseeflotte in den schiffsbaulichen Hauptbauabschnitten instandgesetzt werden.

Die Integration der Werft zahlt ebenfalls ein auf die mit der Zeitenwende angelaufene Verbesserung der Einsatzbereitschaft. Im Fokus unserer Beauftragung stehen dabei Anteile der betrieblichen Ausgestaltung des vormals privaten Werftbetriebs als nun militärische Liegenschaft und die damit verbundenen Themen, wie beispielsweise Prozessoptimierungen, Planungs- und Steuerungsaspekte oder das Veränderungsmanagement. 

Auch in puncto Digitalisierung begleiten wir in verschiedenen Projekten die Optimierungsbestrebungen für die Landes- und Bündnisverteidigung und Kaltstartfähigkeit. Auf der Basis einer verstetigten Digitalisierungsplattform werden die Verfahren, Strukturen, Prozesse und Arbeitsweisen im Bereich der Bereitstellung querschnittlich nutzbarer IT-Services grundlegend verändert. Durch die Einführung sogenannter Clusterprogramme wird perspektivisch für wiederverwendbare IT-Services eine Angebotssituation entstehen, sodass diese Services den Nutzer schneller und aufwandsärmer erreichen.

Wissensfundus ist die Basis

Landes- und Bündnisverteidigung, Transition des Marine Arsenals Rostock, Digitalisierung – auf fundamentalen Themenfeldern spiegelt sich der Mehrwert interner Beratung wieder, wenn es darum geht, als Beschleunigungsagentur unsere Projektpartner:innen bei der Zeitenwende zu unterstützen. Der Beitrag der BwConsulting ist in allen diesen hochrelevanten Themen , Komplexität zu strukturieren und beherrschbarer zu machen, über institutionelle Grenzen hinaus zu denken und im Rahmen der Umsetzung die verantwortlichen Bereiche auf dem Weg zum gemeinsamen Ziel empathisch zu begleiten. Basis ist ein in Jahrzehnten gewachsener, in unserem Unternehmen verankerter Wissensfundus und die tiefe Kenntnis der Projekterfordernisse des Ressorts.