Innovationskonferenz reloaded

Innovationskonferenz reloaded

BM // Berlin, 14.02.2022

Gute Ideen sind reichlich vorhanden – aber wie können sie konkret und nachhaltig genutzt werden? Viele große Organisationen bewegen sich nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Digitalisierung in einem Spannungsfeld zwischen Innovations- und Umsetzungsfähigkeit. Um dieses zu beherrschen, betreiben sie ein systematisches Innovationsmanagement – so auch die Bundeswehr. In 2021 begleiteten wir das Verteidigungsministerium bei einem Projekt in diesem Bereich und unterstützten insbesondere bei der Ausgestaltung der Innovationskonferenz – der zentralen Veranstaltung des Ministeriums im Kontext der Innovation.

Kurz erklärt

Digitaler Campus
Der Digitale Campus vernetzt sowohl interne als auch externe Expertisen mit Bedarfsträgern, Nutzerinnen, Nutzern, Ideengeberinnen und Ideengebern sowie fachlich relevanten Stellen im GB BMVg. Damit trägt der Digitale Campus zur systematischen Identifikation und Nutzbarmachung von Digitalisierungsvorhaben sowie digitalen Innovationen im GB BMVg bei.
Arbeitspakete & Meilensteine

Das Projekt wurde nach der Projektskizze mit folgenden Arbeitspaketen (AP) ausgeplant:

AP 1: Projektinitiierung

AP 2: Strategische Analyse (Ziele, Erfolgsfaktoren, Gestaltungsoptionen)

AP 3: Schnittstellenanalyse gem. Aufgaben und Prozesse in Innovationsmanagement

AP 4: Schnittstellengespräche

AP 5: Analyse Implikationen für Innovationskonferenz

AP 6: Best Practice Erfahrungen/ Empfehlungen (aus ext. Quellen/ Netzwerken)

AP 7: Konzeptionelle Ausgestaltung idealtypische Innovationskonferenz

AP 8: Durchführung Innovationskonferenz

AP 9: Evaluationskonzept Innovationskonferenz

AP 10: Konzeptionelle Weiterentwicklung (bei Bedarf)

AP 11: Erstellung Ergebnisbericht

AP 12: Ergebnispräsentation (mit allen Beteiligten)

Der Geschäftsbereich BMVg ist mit dynamischen und komplexen militärischen, politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen sowie technologischen Entwicklungen und Herausforderungen konfrontiert. Gleichwertige militärische Gegner, verkürzte Entscheidungszyklen, revolutionäre Technologien: Der Druck auf die Bundeswehr wächst stetig. Zeit und Geschwindigkeit werden zu kritischen Größen. Anpassungs- und Gestaltungsfähigkeit gehören daher zu den Schlüsselfaktoren der Zukunftssicherung.

Die Fähigkeit, Trends und weitreichende Entwicklungen zeitgerecht zu erfassen, zu bewerten und notwendige Schlüsse zu ziehen, ist dabei essenziell. Diese Situation fordert mehr denn je Innovationen und eine entsprechende Innovationsfähigkeit. Den im BMVg bereits vorhandenen Innovationselementen und -akteuren kommt daher eine große Bedeutung zu. Dies betrifft gleichermaßen die auf Innovation ausgerichteten Prozesse, Bereiche und Programme, aber auch neue innovative Elemente, die Bestehendes bedarfsgerecht ergänzen.

Um die vorhandene Innovationsfähigkeit bestmöglich zu nutzen, ist ein synergetisches Zusammenwirken und ein enger vertrauensvoller Austausch unerlässlich. Dazu wurde die Innovationskonferenz als ein wichtiger Baustein etabliert. Im November fand im BMVg Bonn und Berlin die vierte Innovationskonferenz statt. Dieses Mal mit konzeptioneller und methodischer Unterstützung der BwConsulting.

Aber was ist die Innovationskonferenz, welche Rolle spielt sie im Innovationsmanagement der Bundeswehr und welchen Mehrwert konnten wir als interne Beratung der Bundeswehr bei der Ausgestaltung der Konferenz leisten? Um diese Fragen zu beantworten, unterhielten wir uns mit Gero Debuschewitz, Senior Manager und seitens der BwConsulting Leiter des Projekts „Ausgestaltung der Innovationskonferenz im BMVg im Kontext der Digitalisierung“ und Alexander Oswald, Manager und Mitglied des Projekteams.

Gero, du hast das Projekt fast ein Jahr von Anfang bis Ende begleitet. Was ist die Innovationskonferenz und wer nimmt daran teil?

Die Innovationskonferenz des BMVg ist die zentrale Schnittstelle, die alle am Innovationsmanagement beteiligten Personen, Prozesse, Bereiche und Programme innerhalb des BMVg miteinander verknüpft. Alle Teilnehmenden sind Innovationsakteure. Sie tragen maßgeblich zur Innovationsfähigkeit des Geschäftsbereichs BMVg bei. Dafür müssen sie sich jedoch regelmäßig austauschen und besser vernetzen können. Und die Innovationskonferenz bietet genau die Plattform hierfür. Sie wird aktuell zweimal im Jahr durchgeführt und durch weitere themenbezogene Innovationskonferenzen ergänzt.

Und was sind Ziel und Nutzen dieses Formats?

Ziel der Innovationskonferenz ist es, innovative Trends zu identifizieren und für die Bundeswehr nutzbar zu machen. Der zentrale Informations- und Gedankenaustausch steht dabei im Fokus. Die Konferenz fördert das Netzwerken zwischen allen Akteuren stärkt das gegenseitige Verständnis und das Wissen über die bereichsspezifischen Handlungsschwerpunkte, Innovationsvorhaben und Positionen.

Innovation im GB BMVg soll somit also gemeinsam und zielgerichteter erfolgen. Alexander, was heißt das für die Teilnehmenden der Innovationskonferenz und ihre Rolle dort?

Kurz gesagt, durch den transparenten und fachübergreifenden Austausch können vor Ort besonders relevante Ideen und wichtige Innovationsvorhaben priorisiert vorangetrieben werden. Die Teilnehmenden sind also nicht nur Akteure, sondern die Innovationstreiber.

In der Beratung spricht man von Impact, welchen hat die Konferenz denn konkret auf das Innovationsmanagement in der Bundeswehr?

Durch die Veranstaltung wird das Innovationsmanagement effektiver, transparenter sowie effizienter gestaltet – und sie erhöht vor allem das Commitment: Denn die Akteure bewerten die Ideen gemeinsam und stehen damit auch gemeinsam hinter den Entscheidungen. Diese Teilhabe steigert die Akzeptanz des zentralen Innovationsmanagements an sich. Die Innovationskonferenz fördert somit die Innovationsfähigkeit und -bereitschaft im GB BMVg.

Die Konferenz hat nun zum vierten Mal stattgefunden und wurde dieses Mal in der Vorbereitung konzeptionell und methodisch durch die BwConsulting begleitet. Warum und welchen Auftrag hattet ihr, Gero?

Bis September 2021 wurden drei Innovationskonferenzen durchgeführt. Auf Basis von Gesprächen mit unserem amtseitigen Projektteam, mit Teilnehmenden sowie durch unsere Beobachtungen konnten wir feststellen, dass das Format Innovationskonferenz zwar als zentrales Gremium im Innovationsmanagement akzeptiert ist. Die Rolle als Koordinationsdrehpunkt für Innovationsthemen wurde jedoch in ihrem Potenzial noch nicht optimal genutzt. So war es beispielsweise der Wunsch vieler Teilnehmenden, die Möglichkeiten für Austausch, Diskussion und Netzwerken zu verbessern. Diese Hinweise haben wir zusammen mit der Amtsseite aggregiert. Und die Chance, die Innovationskonferenz auf dieser Basis gezielt weiter nach vorne zu bringen, war gleichzeitig Teil unseres Auftrags.

Alexander, was heißt das konkret?

Entlang unserer Projektziele haben wir verschiedene Produkte entwickelt und in einem integrierten Projektteam vorangetrieben. Die Ziele sollten zum einen auf den Erfolg der Innovationskonferenz und zum anderen auf das Innovationsmanagement an sich hinwirken. Um ein paar Beispiele zu nennen: Wir haben gemeinsam mit unserem Kunden iterativ Elemente, Ziele und Aufgaben des Innovationsmanagements mit denen des sogenannten Digitalen Campus verknüpft und beschrieben, relevante Innovationsakteure und Schnittstellen zu anderen Prozessen, Bereichen oder Programmen erfasst und dargestellt sowie Best Practice zu Innovationsformaten eruiert und mit Projektbeteiligten im Ministerium bewertet. Als Best Practice wurden dabei in der Innovationskonferenz beispielsweise Netzwerkformate erprobt, die gezielt den informellen Austausch verbesserten.

Grundsätzliche Ausgestaltung des Projektes als Schaubild

Und was ist jetzt neu an der Innovationskonferenz, Gero?

Auf Grundlage der Produkte haben wir im synergetischen Zusammenwirken mit unserem Kunden ein Konzept für die künftigen Innovationskonferenzen entwickelt. Das Konzept enthält eine breite Auswahl an Methoden und Maßnahmen. Beispielsweise Steckbriefe, wie eine Innovationskonferenz ausgestaltet werden kann. Je nach Thema und spezifischer Zielsetzung einer Innovationskonferenz können so mit einer Methoden-Maßnahmen-Matrix passende Möglichkeiten zur Ausgestaltung der Konferenz herausgefiltert werden. Dies betrifft unter anderem Methoden für Zusammenarbeit und Interaktion der Teilnehmenden oder Formate zur Lagebildentwicklung im Innovationsmanagement. Aber auch einfach umsetzbare Dinge, wie die Negativschlagzeilenmethode sowie Ideen zur Nutzung digitaler Hilfsmittel beziehungsweise Tools bei hybriden Veranstaltungen. Teile davon wurden direkt bei der vierten Innovationskonferenz erfolgreich erprobt, wie beispielsweise eine digitale Feedback-Möglichkeit.

Alexander, was ist euer Fazit zum Projektauftrag?

Ganz wichtig: Uns als Beratungsteam hat das Projekt echt Spaß gemacht, denn es war stark produktorientiert. Von strategischen Arbeiten wie der Identifikation aller relevanten Innovationsakteure im Umfeld des Innovationsmanagements des GB BMV bis hin zur operativen Produktion eines Teasers für die Innovationskonferenz als Animationsvideo war alles dabei. Also ein methodisches, agiles und kreatives Potpourri.

Die angepasste Ausgestaltung der Konferenz ist bei den Beteiligten auf breite Zustimmung gestoßen und generierte durchweg positive Resonanz – das freute uns natürlich sehr. Zudem konnte mit den entwickelten Produkten ein Beitrag zur zielgerichteten Weiterentwicklung im Sinne des übergeordneten Zielsystems im Innovationsmanagement geleistet werden. Bei all diesen Dingen ist natürlich die enge Zusammenarbeit mit unseren Ansprechpartnern auf Kundenseite in einem integrierten Projektteam zu nennen. Der zentrale Erfolgsfaktor war damit am Ende also die Teamleistung und der individuelle Einsatz aller Teammitglieder.

Ihre Ansprechpartner


Gero Debuschewitz
02203-9054-271

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Alexander Oswald
02203-9054-274

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