Die BwConsulting zu Gast beim BND

„Wir blicken hinter die Kulissen und unter die Oberfläche“

Die BwConsulting zu Gast beim BND

„Wir blicken hinter die Kulissen und unter die Oberfläche“

BM // Berlin, 05.12.2019

Seit April 2019 empfängt der Bundesnachrichtendienst (kurz BND) angemeldete Besuchergruppen im neuen Besucherzentrum in Berlin-Mitte. Dort können sie in einem Vortrag mehr über die neue Zentrale, ihren architektonischen Besonderheiten, den Auftrag, die Themenschwerpunkte, die Arbeitsweise, die parlamentarische Kontrolle sowie die Geschichte des BND erfahren. Eine Gelegenheit, die auch ein Team der BwConsulting am 3. Dezember 2019 wahrgenommen hat.

BND-Pressesprecher Martin Heinemann führte die Beraterinnen und Beratern der BwConsulting durch die fast dreistündige Abendveranstaltung und gab den Teilnehmern einen interessanten Einblick in die sonst so geheimnisumwobene Spionagewelt. Provokante Fragen waren ausdrücklich erwünscht. Und so musste sich Heinemann eine Reihe genau solcher Fragen, wie zum Beispiel zum Wasserhahn- und Baupläneskandal, stellen. Die Antworten vom Pressesprecher und seinem Team wurden dabei teils unerwartet offen und selbstkritisch beantwortet. Im Vortrag selbst konnten so auch einige Mythen ausgeräumt werden. Darunter der Mythos um Spione mit der Lizenz zum Töten. Dieser 007-Mythos trifft zu 100 Prozent nicht auf den BND zu, aber dafür gibt es die "License to hack", die insbesondere für Informatiker interessant ist. Beim BND dürfen sie bei einem entsprechenden Auftrag das tun, was sie wirklich gut können: Hacken. Auch die Sage, dass sich Mitarbeiter nicht zum BND als Arbeitgeber öffentlich bekennen dürfen, ist falsch. Dieses ist sogar ausdrücklich von der BND-Führung gewünscht und nur besonders schützenswerte Mitarbeiter agieren an geheimen Orten und unter Tarnnamen.

Im Anschluss hatten wir die Möglichkeit, in exklusiver Runde eine multimediale und interaktive Ausstellung zu Aufgaben, Zielen und der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes zu erleben. Wir haben dabei viel über die Arbeitsweise von Analysten, Verbindungsführern, also den im Ausland tätigen Operateuren alias „Spionen“, und den Techniken zur Spionage erfahren. Dabei konnten wir einen Blick auf Asservate werfen, die bisher für die Öffentlichkeit noch nie zugänglich waren. Darunter eine Gasultrazentrifuge zur Urananreicherung im Atomwaffenbau. Wie diese den Weg zum BND gefunden hat, ist streng geheim. Viele Fragen verursachte auch eine Sprengstoffweste, die glücklicherweise eine Fehlzündung hatte und rechtzeitig gesichert werden konnte sowie eine improvisierte Sprengvorrichtung aus Afghanistan. Aber auch die auf dem ersten Blick unscheinbaren kleinen Mitbringsel oder Reisebegleiter der Mitarbeiter erzählen spannende Geschichten über die Tätigkeit der BND-Mitarbeiter und lassen den Besucher in die geheime Welt der Spionage eintauchen.

Wer jetzt denkt, dass die Besucher einen Blick in die Büroräume und Lagezentren werfen können, irrt. Die Räume des Besucherzentrums sind in einem Eckbau des riesigen BND-Neubaukomplexes untergebracht, abgeschirmt vom Rest des großen Hauptgebäudes. Einen kurzen Blick in dieses streng geheime Gebäude erlaubt nur ein Video auf der Webseite des BND. Aber auch das Besucherzentrum ist ausschließlich für angemeldete Gruppen und nur nach einer Sicherheitskontrolle wie am Flughafen betretbar. Es herrscht striktes Fotografierverbot.

Besuch im Kontext des Wissensaufbau

Der Besuch beim BND reiht sich in eine Reihe von Vorträgen ein, mit denen wir als Inhouse-Beratung unser Wissen über die Bundeswehr vergrößern wollen. Denn diese steht in einem besonderen Verhältnis zum BND. So sind circa 12 Prozent der BND-Mitarbeiter abgeordnete Soldaten. Und sowohl der BND als auch die Bundeswehr profitieren davon. Der BND von der militärischen Expertise des Soldaten, wenn er den Dienst im BND aufnimmt und die Bundeswehr, wenn der Soldat seine nachrichtendienstlichen Erfahrungen nach seiner Abordnung in die Bundeswehr einbringt.

Der Bundesnachrichtendienst ist neben dem Bundesamt für Verfassungsschutz und dem Militärischen Abschirmdienst einer der drei deutschen Nachrichtendienste des Bundes und als einziger deutscher Nachrichtendienst zuständig für die zivile und militärische Auslandsaufklärung. Mehr als 6000 Mitarbeiter arbeiten im In- und Ausland für den BND, um im Auftrag der Bundesregierung über aktuelle Lageentwicklungen weltweit verlässliche Informationen zu sammeln und diese zu analysieren. Im Durchschnitt gehen so 5000 Meldungen pro Tag ein und werden für die Bundesregierung und die verschiedenen Ressorts in Berichten aufbereitet.

Das Team der BwConsulting im Ausstellungsbereich