Pilotvorhaben mit Führungsakademie

Projektmanagement spielend lernen

Pilotvorhaben mit Führungsakademie

Projektmanagement spielend lernen

RM // Köln, 21.10.2020

Wer mal die allgemeine Grundausbildung bei der Bundeswehr mitgemacht hat, wird sich an diese vier Buchstaben gut erinnern können: VENÜ. Sie stehen für den Ausbildungsgrundsatz „Vormachen, Erklären, Nachmachen, Üben“ – gefühlt unzählige Male hat man so beispielsweise die Handfeuerwaffen zerlegt und wieder zusammengesetzt. Diesen Grundgedanken hat ein gemeinsames Team des Bundesamts für Ausrüstung, IT und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), der Führungsakademie sowie der BwConsulting in ein neues Projektmanagementseminar einfließen lassen, mit dem Projektleiter in Streitkräften und Verwaltung auf ihre Tätigkeit vorbereitet werden sollen. Im September wurden Anteile eines neu konzipierten Planspiels sowohl BwConsulting-intern als auch mit dem Generalstabslehrgang in der Praxis ausprobiert.

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Projektmanagementberatung

„Das Planspiel hat das Ziel, bei den Teilnehmern die Vorgaben des sogenannten Customer Product Managements – kurz CPM - mit Methoden eines modernen Projektmanagements unmittelbar zu verknüpfen“, erläutert BwConsulting-Berater Heiko Schütze, der die Idee mitentwickelt hat. „Denn der CPM gibt zwar die Planungsschritte insbesondere bei Rüstungsprojekten vor. Unser Ansatz war es, neben dem Was aber vor allem das Wie zu vermitteln.“ Entsprechend durchlaufen die Teams während des Planspiels alle Phasen der Rüstungsbeschaffung bis zur Überführung in die Nutzung durch die Truppe.

Bevor allerdings die Pilotierung im Generalstabslehrgang der Führungsakademie (FüAk) begann, führte Heiko gemeinsam mit seinen Projektpartnern aus BAAINBw und FüAk einen Testdurchlauf in der BwConsulting durch. Kolleginnen und Kollegen mit sehr unterschiedlichen Erfahrungsstufen hatten die Aufgabe, während des Planspiels sich mit insgesamt 158 Forderungsdokumenten auseinanderzusetzen – dadurch fand fast nebenbei ein Qualitätscheck auf Verständlichkeit und Konsistenz statt. Und zudem konnte so die Durchführbarkeit im virtuellen Raum getestet werden, denn die Teams kamen Pandemie-bedingt nicht physisch, sondern in Online-Meetings zusammen.

„Bei der Probe ging es Schlag auf Schlag. Es gab immer wieder fachliche Inputs. Die Teams hatten dann die Aufgabe, das soeben Erlernte in der Praxis anzuwenden – eben das simple VENÜ-Prinzip. Beispielsweise eine Stakeholderanalyse durchzuführen oder Anforderungen an das Rüstungsmaterial so präzise wie möglich zu beschreiben. Und das ganze unter einem großen zeitlichen Druck“, erläutert Heiko die Inhalte. Ihre Ergebnisse mussten die Teilnehmer dann in simulierten Sitzungen der sogenannten Integrierten Projektteams präsentieren, bei denen es viele Rückfragen von erfahrenen CPM-Anwendern gab. Sie mussten dabei auch unterschiedliche Rollen beziehungsweise Interessen vertreten, zum Beispiel die des militärischen Planers, des Rüstungsbeschaffers oder auch des späteren Nutzers.

Gelebte Fehlerkultur

„Zum Glück ist nicht alles bei diesem Test glattgelaufen“, meint Jürgen Croonenberg, der als Verantwortlicher beim Stab OS 4 des BAAINBw die Planspielentwicklung begleitet. „Denn der erste Durchlauf in der BwConsulting lieferte uns so entscheidende Verbesserungshinweise, die wir kurzfristig bis zur Pilotierung mit der FüAk umsetzen konnten.“ Auch für Heiko ist diese gemeinsam mit den amtsseitigen Projektpartnern gelebte Fehlerkultur sehr wichtig, die sich zudem bis zum Durchlauf mit der FüAk fortsetzte. „Aus beiden Veranstaltungen konnten wir viele Impulse aufnehmen, um das Planspiel auch fortlaufend an aktuelle Herausforderungen anzupassen. Denn entscheidend für ein solches Planspiel ist die Alltagsrealität. Ich freue mich schon jetzt auf die weitere Entwicklung.“

Ihr Ansprechpartner


Heiko Schütze
022 03 90 54 – 320

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Heiko Schütze während des virtuellen Planspiels