RM // 03.07.2017, Spich/Köln
Ein Roboter-Greifarm, der ohne Programmierung nur durch Gesten Packbewegungen erlernt. Ein Transportwagen, der dem Menschen wie von Geisterhand folgt. Eine Waage, die neben dem Gewicht auch das Volumen selbst unregelmäßigster Formen blitzschnell berechnet – nur drei Beispiele aus dem DHL Innovation Center in Troisdorf-Spich, in dem Vertreter des Logistikkonzerns und der Bundeswehr Ende Mai zu einem Gedankenaustausch zusammenkamen. Den Kontakt hierfür hatte die BwConsulting vermittelt.
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“Der Blick über den Tellerrand ist für die Zukunftsfähigkeit der Bundeswehr sehr wichtig”, sagt Jochen Urban, bei der BwConsulting für das Thema Kooperationsmanagement verantwortlich und Initiator der Veranstaltung. “Denn die gestiegenen Anforderungen an die Landes- und Bündnisverteidigung treffen in besonderem Maße die Logistik. Und in diesem Bereich gibt es viele extrem leistungsfähige Industriepartner für die Bundeswehr - diesen Markt muss die Bundeswehr gut kennen, um fundierte ‘make or buy’-Entscheidungen treffen zu können”.
Eine Perspektive, die Oberst i.G. Holger Gratz voll und ganz teilt. Er leitet im Verteidigungsministerium das Referat für die Grundsätze des logistischen Systems der Bundeswehr und führte die militärische Delegation an. “Die Bundeswehr arbeitet schon heute intensiv mit zivilen Dienstleistern zusammen. Sie decken insbesondere Spezialfähigkeiten wie Luft- oder Seetransport ab, bei denen eigene Kapazitäten nicht ausreichen oder ein Vorhalten von Ressourcen einfach nicht wirtschaftlich wäre.” Aber mit Blick auf die Anforderungen der Bundeswehr kann es nicht die eine Standardlösung geben. “Wenn beispielsweise ein Panzerbataillon über eine weite Entfernung verlegt werden muss, gibt es viele Einflussfaktoren: Welche eigenen Kräfte stehen zur Verfügung? Wie unterstützen uns Partnernationen? Wie ist die Bedrohungslage? Und welche finanziellen Mittel stehen für die Operation zur Verfügung?”. Hier sei es wichtig, bei Lücken kurze und schnelle Zugangswege zu gewerblichen Logistikleistungen zu haben.
Eine besondere Herausforderung hierbei: Die Bundeswehr kann die Verträge in der Regel erst für den konkreten Fall schließen. “Daher kommt es vor allem auf die Kenntnis von Prozessen und Verfahren an - auf beiden Seiten”, so Jochen Urban. Das beschleunige Abstimmungen und minimiere Reibungsverluste. “Denn gerade bei militärischen Operationen ist der Faktor Zeit häufig kritisch.” Dieses gegenseitige Wissen ist auch der Grund dafür, dass Jochen Urban bereits weitere Treffen zwischen der Logistikbranche und der Bundeswehr im Auge hat.