Forum Bundeswehrlogistik 2025

Logistik als strategischer Schlüssel zur Kriegstüchtigkeit

Forum Bundeswehrlogistik 2025

Logistik als strategischer Schlüssel zur Kriegstüchtigkeit

Das Forum Bundeswehrlogistik 2025 in Erfurt stand ganz im Zeichen der Zeitenwende. Rund 480 Teilnehmende aus Bundeswehr, Politik, Wirtschaft und internationalen Partnerorganisationen diskutierten über die strategische Ausrichtung der militärischen Logistik. Für die BwConsulting war die Veranstaltung eine wertvolle Plattform, um Impulse für die Projektarbeit zu gewinnen und die eigene Rolle als Inhouse-Beratung im Verteidigungsressort zu schärfen.

Brit Malmgrön// Berlin, 10. September 2025

You will not find it difficult to prove that battles, campaigns, and even wars have been won or lost primarily because of logistics.

Dwight D. Eisenhower

Dieses Zitat von Dwight D. Eisenhower prägte die Diskussionen auf dem diesjährigen Forum Bundeswehrlogistik am 9. und 10. September 2025. Unter dem Leitmotiv „Kriegstüchtige Logistik im Spiegel der Zeitenwende“ wurde deutlich: Logistik ist nicht nur Unterstützungsfunktion, sondern strategischer Erfolgsfaktor für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr.

Strategische Zielsetzung und operative Herausforderungen

Generalmajor André Deuer, Kommandeur des Logistikkommandos, skizzierte die Leitplanken: Bis 2029 soll die volle Kriegstüchtigkeit erreicht werden, erste einsatzfähige Produkte sollen bereits ab 2028 verfügbar sein. Dafür müssen die Einsatzbereitschaft und Kaltstartfähigkeit der Truppen gesteigert sowie die Versorgungsketten stabilisiert werden – in enger Kooperation mit Wirtschaft und Industrie. Ergänzende Beiträge der stellvertretenden Generalinspekteurin Generalsoberst Dr. Schilling und der Befehlshabers OpFüKdoBw Generalleutnant Sollfrank betonten die Notwendigkeit multinationaler Kooperationen und einer erhöhten „Industrial Readiness“ mit Fokus auf Resilienz, Adaptionsfähigkeit und Interoperabilität.Besondere Aufmerksamkeit galt den aktuellen Herausforderungen in der Ersatzteilversorgung. Hier bestehen aktuell Defizite, da die Erstbevorratung nicht konsequent auf die Erfordernisse der Landes- und Bündnisverteidigung ausgerichtet ist. Damit die Truppe ab 2028 verlässlich ausgestattet werden kann, müssen Bedarfe frühzeitig erfasst und im Planungsbericht 2026 berücksichtigt werden.

Internationale Perspektiven und Beiträge der Wehrverwaltung

Impulse aus Polen, der Schweiz und der NATO zeigten: Die Herausforderungen sind international vergleichbar. Generalmajor Kipper stellte das NATO-Unterstützungskommando JSEC vor, Major General Mendrala berichtete über die polnische Logistikstrategie, Brigadier Keller präsentierte den Schweizer Weg von Friedens- zu Kriegslogistik.

Am zweiten Tag rückten die Beiträge der Wehrverwaltung und der Inhouse-Gesellschaften in den Fokus. Marit Lind, Vizepräsidentin des BAIUDBw, stellte das Fulfillment IUD vor – ein Projekt, das BwConsulting seit 2023 begleitet. Auch die Geschäftsführer der HIL und der BwFPS präsentierten strategische Ansätze zur Ausrichtung auf das gewandelte Konfliktbild, darunter ein gemeinsam mit BwConsulting entwickelter Lösungsansatz.

Resilienz als Leitmotiv

Das Thema Resilienz wurde praxisnah beleuchtet: Die Bundespolizei zeigte Verfahren zur autarken Lagerhaltung, Oberst Alexa von der österreichischen Fachhochschule präsentierte das Modell der „10 Cs“ für robuste Systeme, PwC stellte ein Zielbild für gesamtstaatliche Resilienz vor. Die Poster-Session mit 16 Beiträgen aus Forschung und Industrie rundete den fachlichen Austausch ab.

Abschluss & Takeaways für die Beratung

Das Forum Bundeswehrlogistik 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, dass Logistik nicht nur taktisch, sondern strategisch gedacht werden muss. Die gesetzten Ziele – Einsatzfähigkeit ab 2028 und Kriegstüchtigkeit bis 2029 – bilden eine klare Orientierung, gleichzeitig verdeutlichten die Diskussionen den Handlungsbedarf in Bereichen wie Ersatzteilversorgung, Resilienz und Kooperation mit Wirtschaft und Partnernationen.

Zusammengefasst sind das unsere klaren Handlungsfelder:

  • Frühzeitige Bedarfserfassung und strategische Planung sind entscheidend für die Einsatzfähigkeit ab 2028.
  • Resilienz muss systemisch gedacht und in konkrete Prozesse überführt werden.
  • Multinationale Kooperationen und Interoperabilität sind zentrale Erfolgsfaktoren.
  • Die Rolle der Inhouse-Beratung liegt darin, Brücken zu bauen – zwischen Verwaltung, Industrie und Truppe – und Impulse aus Veranstaltungen wie dem Forum direkt in die Projektarbeit zu überführen.

Für die BwConsulting war die Teilnahme nicht nur eine wertvolle Gelegenheit, aktuelle Entwicklungen aufzunehmen, Netzwerke zu stärken, neue Impulse in die Projektarbeit einzubringen und zu erleben, dass wir auch im Bereich der Logistik wichtige Themen spürbar voranbringen. Die Zeitenwende verlangt nicht nur neue Strukturen, sondern auch neue Denkweisen. Als BwConsulting gestalten wir diesen Wandel aktiv mit.