BwConsulting-CEO Philip von Haehling absolviert Wehrübung

Perspektivwechsel

BwConsulting-CEO Philip von Haehling absolviert Wehrübung

Perspektivwechsel

RM / Köln, 01.04.2020

Gute Beratungsarbeit erfordert das Einnehmen unterschiedlicher Perspektiven – und bei der Inhouse-Beratung der Bundeswehr kann eine Wehrübung dies sicher unterstützen. Genau dies unternahm BwConsulting-Geschäftsführer Philip von Haehling im März beim Kommando Heer in Straußberg. Auf diese Weise konnte er die Bundeswehr, die er sonst mit privatwirtschaftlichem Sachverstand berät, erneut aus einem anderem Blickwinkel erleben.

In den vergangenen 25 Jahren hat Philip von Haehling als aktiver Reservist regelmäßig seine soldatischen Kenntnisse und Fähigkeiten auf Stand gebracht. Dabei konnte der Oberstleutnant der Reserve auch stets seine beruflichen Erfahrungen aus der Beratung im Public Sector in die Reservedienstleistungen einbringen. Dennoch war die zurückliegende Wehrübung sicher etwas Besonderes, war es doch die erste, seit er 2016 die Geschäftsführung bei der Inhouse-Beratung der Bundeswehr übernommen hat. Durch die Corona-Krise und sich daraus ergebende notwendige Abstimmungen in der BwConsulting konnte sie zwar nicht ganz wie geplant durchgeführt werden, dennoch haben wir in einem Gespräch seine Zeit „in Uniform“ reflektiert.
Lieber Philip, in welchem Bereich des Kommando Heer hast Du Deine Wehrübung durchgeführt und wie kam es dazu?

In dieser Wehrübung war ich in der Abteilung des Chief Digital Officers des Heeres/Landbasierte Operation, Oberst i.G. Frank Pieper, eingesetzt. Hier verstärkte ich das Team beziehungsweise Referat von Oberst i.G. Eduard Schnabel, das sich mit der Digitalisierung von landbasierten Operationen auseinandersetzt – einem extrem innovativen Ansatz zur Digitalisierung der Operationsführung im Deutschen Heer/Landstreitkräfte. Thematisch kam der Kontakt durch unsere Begleitung des Leitungsboards Digitalisierung im Verteidigungsministerium zustande. Da hier allerdings eher eine gesamtstrategische Sicht eingenommen wird, fand ich es sehr wichtig, auch direkt ein konkretes Vorhaben kennenzulernen und – wo möglich – zu unterstützen.

Was waren dort Deine Aufgaben?

Konkret war geplant, als kritischer Counterpart für die dort entwickelten Ideen – die weiter über das Heer hinausreichen, für die Landstreitkräfte gelten und auch in einem multinationalen Umfeld realisiert werden – zur Verfügung zu stehen. Denn aufgrund meiner Beratungstätigkeit im Public Sector habe ich viele Einblicke in Digitalisierungsbestrebungen anderer Organisationen gehabt. Wir hatten auch wirklich einen regen Austausch, der wegen der Corona-Krise allerdings zeitlich nicht so umfangreich war wie gehofft.

 
Aber eine Uniform zu tragen, ist natürlich noch etwas Anderes und ermöglicht unterschiedliche Perspektiven.

Philip von Haehling

Welche persönlichen Eindrücke hast Du dennoch mitgenommen?

Es ist ein tolles Team, das die Digitalisierung der landbasierten Operationen vorantreibt – mit viel Sachverstand, Engagement und großer persönlicher Energie! Querdenken habe ich persönlich als sehr erwünscht verstanden. Auch habe ich viele spannende konzeptionelle Ansätze kennenlernen dürfen. Dabei ist mir erneut deutlich geworden, wie wichtig und notwendig eine Vernetzung der Digitalisierungsbestrebungen über alle Bereiche der Bundeswehr und auch multinational hinweg ist.

Was motiviert Dich grundsätzlich zu Wehrübungen?

Grundsätzlich hatte ich mich damals nach dem Abitur sehr bewusst für die Laufbahn des Reserveoffiziers entschieden. Neben dem Interesse für militärische Themen und Freude an der soldatischen Gemeinschaft war mein Wille ausschlaggebend, etwas für unser Land leisten zu wollen. Und das ist heute nicht anders als damals. Nun habe ich durch meine jetzige Aufgabe zwar täglich mit dem Verteidigungsministerium und der Bundeswehr zu tun. Aber eine Uniform zu tragen, ist natürlich noch etwas Anderes und ermöglicht unterschiedliche Perspektiven.

Hat sich als Reservedienstleistender Dein Blick auf die Bundeswehr verändert, seit Du für die BwConsulting verantwortlich bist?

Kennzeichnend für die Projekte, in denen die BwConsulting das Ressort berät, ist deren strategische Bedeutung für das Gesamtsystem – denn sie werden ja im Lenkungsausschuss des Ministeriums unmittelbar durch die Staatssekretäre und den Generalinspekteur der Bundeswehr priorisiert. Dadurch habe ich heute einen besseren Überblick über das, was die Bundeswehr bewegt, und kann mehr Querverbindungen erkennen. Auch mein Verständnis für Bedarfe und Erfordernisse hat sich so nochmals erhöht. Im Vergleich ist es daher anders, als ich noch aus einer komplett externen Welt in die Wehrübung hineinstartete. Gleichzeitig wirkt meine Tätigkeit in der BwConsulting in Verbindung mit meinem Dienst als Reservist aber auch auf mich zurück: Ich bin mir sehr sicher, dass ich heute anders beraten kann als noch vor 5 Jahren.